Themenabend ambulante Versorgung im Kreis Herford
Michael Schönbeck, CDU-Fraktionsvorsitzender im Herforder Kreistag, der als Gast an der Veranstaltung teilnahm, betonte, dass im Kreistag die einhellige Meinung bestand, dass man für die Sicherstellung der klinischen Grundversorgung im Kreis Herford beide Standorte in Herford und in Bünde benötigt. Die Entscheidung des Kreises sich mit ca. 25 % am Lukas-Krankenhaus in Bünde zu beteiligt, fiel übrigens auf beiden Seiten einstimmig.
Michael Erdbrügger, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Kirchlengern und Initiator der Veranstaltung, erläuterte als Sprecher der Selbsthilfegruppe (SHG) für Herz-Kreislauf-Erkrankte in OWL die gute Zusammenarbeit des Lukas-
Krankenhauses mit den zahlreichen SHG, was zu einem sehr guten Informationsaustausch zwischen den Ärzten und den Patienten sowie deren Angehörigen beiträgt.
Zu den Ambulanzen in den Kliniken bemängelte Dr. Beneke das Verhalten einiger Patienten. „Es gibt leider immer mehr Patienten, die diese Einrichtungen unbegründet blockieren und überlasten. Es muss nicht sein, dass sich ein Patient nach 4 Tagen Bauschmerzen in die Notfall-Ambulanz setzt und den akuten Fällen längere Wartezeiten aufbürdet. Für diese Fälle wären die Praxen der niedergelassenen Ärzte angebracht und außerhalb deren Sprechstunden steht ja noch die gut eingeführte hausärztliche Notfallpraxis des Ärztenetzwerks „Medizin und Mehr“ (MuM) zu Verfügung.“
In der anschließenden Diskussion wurden noch einige Aspekte der zukünftigen medizinischen Versorgung angesprochen. Die Dichte der niedergelassenen Ärzte wird künftig wohl abnehmen. Stattdessen wird die Zahl der Gemeinschaftspraxen zunehmen, um Synergieeffekte in der Geräteauslastung und der Verwaltungsarbeit zu nutzen. Das Thema Telemedizin und die ärztliche Entlastung durch zusätzliche Qualifizierung von erfahrenen medizinischen Fachangestellten sind dabei nur zwei Gesichtspunkte.
Der Gemeindeverbandsvorsitzende Manfred Wauschkuhn betonte in seiner Zusammenfassung, die guten mittelfristigen Zukunftsaussichten für das Lukas-Krankenhaus. Er bedankte sich abschließend beim Referenten und den sehr interessierten Besuchern.